Kontakt Mitglied werden

Fach-Informationen

Die Deutschsprachige Gesellschaft für Psychotraumatologie engagiert sich bei der Erstellung und durch die Mitarbeit an den Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) und kooperiert mit nationalen und internationalen Fachgesellschaften. In den DeGPT internen Arbeitsgruppen werden Fachwissen und praktische Erfahrungen ausgetauscht und gebündelt, um die Versorgung von Menschen mit Traumafolgestörungen zu verbessern.

Unsere wissenschaftliche Fachgesellschaft reagiert auf aktuelle Ereignisse und stellt weiterführende Informationen u.a. für Fachpersonal zur Verfügung.

Online-Veranstaltungen zu Komplexer PTBS und Dissoziative Störungen

Online-Veranstaltungen zum Thema Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung und Dissoziative Störungen 

In einem aktuellen Schwerpunktthema widmet sich die DeGPT der Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung und Dissoziativen Störungen. Mit einem Online Symposium und zwei Online Workshops soll das Thema in einem breitgefächerten Angebot beleuchtet werden. Wir freuen uns, dass wir in diesem Kontext nationale Expert:innen und auch eine internationale Expertin gewinnen konnten und laden Sie herzlich zu den Veranstaltungen ein.

Symposium mit zwei Hauptvorträgen und zwei Workshops


Online-Symposium - 20.11.2024 17:00 bis 19:15

Prof. Dr. Marylene Cloitre, PhD 

Complex PTSD: Rationale, Evidence and Treatment Implications

This presentation will review the rationale and evidence for the development of ICD-11 complex PTSD (CPTSD) and PTSD. It will review the definition of CPTSD as well as predictors and correlates associated with it as compared to ICD-11 PTSD and other disorders.  Information about screening and assessments for ICD-11 CPTSD and PTSD will be provided and issues concerning differential diagnosis between CPTSD versus borderline personality disorder (BPD) will be reviewed. Emerging evidence regarding the clinical utility of ICD-11 CPTSD and PTSD will be presented including differential characteristics regarding social and trauma-related risk factors, cognitive biases and functional impairment in both the short and long term.  Treatment implications for both adults and children will be discussed. A proposal that there is a false dichotomy in research and clinical practice between phased-based and immediate trauma-focused care will be presented. The rationale for a flexible modular treatment approach and evidence to date supporting the approach will be presented. This type of model adapts well to patient preferences and consequently may increase engagement, improve retention rates and enhance outcomes. Next steps for clinical research will be discussed.

Yoki Mertens, MSc

Posttraumatische Dissoziation und der Theorie-Forschungs-Praxis Gap

Der Vortrag bietet einen Überblick über die theoretischen, neurobiologischen und psychophysiologischen Grundlagen der posttraumatischen Dissoziation. Hierzu werden der aktuelle Stand und die angewandte Methodologie in der Dissoziationsforschung kritisch überprüft. ZuhörerInnen werden einen Einblick in die verschiedenen Methoden zur Erfassung und zur Provokation von Dissoziation im Labor erhalten. Kriterien zur Auswahl der diagnostischen Tools und Stichproben werden diskutiert. Ziel ist es, hilfreiche Leitlinien für zukünftige Forschungsvorhaben zu entwickeln. Es soll ein Austausch darüber angeregt werden, wie der Theorie-Forschungs-Praxis Gap, insbesondere im Bereich komplexer Traumafolgestörungen und dissoziativer Störungen, verkleinert werden kann.





Im Anschluss an den englisch-sprachigen Vortrag von Marylene Cloitre werden Ergebnisse der diesjährigen DeGPT Summerschool vorgestellt, die im September 2024 mit Marylene Cloitre als Referentin stattgefunden hat.


Ausgebucht - Online-Workshops - 21.11.2024 und 22.11.2024 

PD Dr. Ursula Gast, 21.11.2024 von 16.00 bis 19.00 Uhr

Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung und Dissoziative Störungen

Dissoziative Symptome kommen in verschiedenen psychischen Störungen vor und spielen im Spektrum der Traumafolgestörungen auch im Rahmen eigenständiger Störungsbilder eine gravierende bedeutende Rolle. Sie werden in der ICD-11 sowohl in somatoformer als auch in psychogener Ausprägung klarer herausgearbeitet. Dies gilt insbesondere auch für das Störungsbild der Dissoziativen Identitätsstörung (DIS) und ihrer partiellen Form (pDIS). Deren Behandlungskonzepte bauen auf denen der cPTBS auf und ergänzen sie durch zusätzliche störungsspezifische Interventionen.Im Workshop wird gezeigt, dass wichtige Therapieziele wie Überwindung der affektiven Dysregulation, des negativen Selbstkonzepts und Schwierigkeiten zwischenmenschlichen Beziehungen oft nur gelingen können, wenn auf die Dissoziation der Störung der Selbstorganisation und der zusätzlich zugrundeliegenden Bindungsstörung ausreichend eingegangen wird. Es wird der therapeutische Balanceakt herausgearbeitet, auf das subjektive Empfinden von »getrennten Personen« empathisch einzugehen und gleichzeitig die äußere Realität eines einheitlichen, verantwortlichen Individuums kontinuierlich zu thematisieren. Der Workshop fokussiert auf diese Problematik und lotet therapeutische Chancen und Fallstricke aus.

Dr. Leonhard Kratzer, 22.11.2024 von 16.00 bis 19.00 Uhr

Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung und Dissoziative Störungen

Dissoziative Symptome weisen einen engen Zusammenhang mit belastenden Lebenserfahrungen, Schlafstörungen und Emotionsregulationsstörungen auf und sind bei einer Vielzahl psychischer Störungen festzustellen. Im Rahmen von posttraumatischen Belastungsstörungen treten sie typischerweise in Form des pathognomonischen Wiedererlebens im Hier und Jetzt auf, darüber hinaus häufig auch als Abgestumpftheit, Derealisation und Depersonalisation. Insbesondere in Folge langjähriger und früher zwischenmenschlicher Gewalt und Vernachlässigung können Betroffene auch dissoziative Symptome entwickeln, die über ein verändertes Bewusstsein und Entfremdung hinausgehen. Diese dissoziativen Symptome entsprechen einer Desintegration und eines Verlusts der bewussten und willentlichen Kontrolle über kognitive, emotionale und handlungsbezogene Prozesse und imponieren beispielsweise als dissoziative Bewegungsstörungen, dissoziative Amnesien, Identitätsveränderungen oder als dissoziative Krampfanfälle. Während erstere dissoziative Symptome den Verlauf einer traumafokussierten Psychotherapie bei entsprechender Berücksichtigung kaum negativ beeinflussen, erfordern schwerere dissoziative Symptome spezifische Diagnostik und Anpassungen des therapeutischen Vorgehens, die im Rahmen des Workshops vorgestellt, diskutiert und eingeübt werden sollen.

Informationen zur Anmeldung:

Das Symposium ist kostenfrei und findet via Zoom statt. Eine Anmeldung ist erforderlich und ist noch bis zum 19. November 2024 möglich. Die Veranstaltung wurde von der Landespsychotherapeut:innenkammer Rheinland-Pfalz mit 3 Punkten zertifiziert.

Die Workshops sind ausgebucht. Die Veranstaltung wurde von der Landespsychotherapeut:innenkammer Rheinland-Pfalz mit 4 Punkten zertifiziert. Sie finden über Zoom statt. 

Bitte beachten Sie, dass eine Anmeldung ausschließlich über den Anmeldelink, nicht per E-Mail möglich ist.

Alle angemeldeten Teilnehmer:innen erhalten den Zoomlink jeweils am Vortag der Veranstaltung per E-Mail zugesandt. Dieser wird ebenso im persönlichen Benutzerprofil der Plattform ConfTool hinterlegt.

Teilnahmebestätigungen können einige Tage nach den Veranstaltungen jeweils im persönlichen Benutzerprofil der Plattform ConfTool heruntergeladen werden. Wird eine Einreichung der Teilnahmebestätigung bei der Therapeutenkammer geplant, sollte unbedingt die Teilnehmernummer der Therapeutenkammer im persönlichen Benutzerkonto hinzugefügt werden. Die ist auch nach der Anmeldung noch möglich, muss jedoch spätestens bis zum Veranstaltungstag erfolgen.

Hier gelangen Sie zu Ihrem persönlichen Benutzerprofil bei ConfTool: https://www.conftool.org/komplexe-ptbs2024/

Rückfragen beantworten wir gerne unter: veranstaltungen@degpt.de.

Gemeinsames Gestalten und Weiterentwickeln


nach oben