Für die Diagnose einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung (kPTBS) sind folgende Kriterien wichtig:
Es gibt einen oder mehrere Auslöser für die Beschwerden (Symptome), die bereits mehrere Wochen anhalten. Die Beschwerden beeinträchtigen einen Menschen in wesentlichen Lebensbereichen (persönlich, Familie, Soziales, Ausbildung, Arbeit oder andere Bereiche).
Die kPTBS kann nach Konfrontation mit einem extrem bedrohlichen Ereignis oder einer Reihe von Ereignissen auftreten. Meistens sind dies längerdauernde oder wiederholte Ereignisse, bei denen Flucht schwierig oder unmöglich war (z.B. längerdauernde häusliche Gewalt, wiederholter sexueller oder körperlicher Kindsmissbrauch, Folter, Sklaverei).
Die Beschwerden (Kernsymptome), die bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) auftreten, sind auch hier vorhanden (Siehe Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)).
Zusätzlich tritt bei einer Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung folgendes auf:
Große Probleme die eigenen Gefühle zu kontrollieren (Probleme der Affektregulation). Betroffene haben Schwierigkeiten die Art, Stärke und Dauer dieser Gefühle (z.B. Wut oder Angst) zu beeinflussen.
Die Art und Weise wie man sich selbst wahrnimmt verändert sich grundsätzlich in eine negative Richtung: Betroffene fühlen sich häufig minderwertig, unterlegen oder wertlos. Verbunden damit treten tiefgreifende Gefühle von Scham, Schuld oder Versagen im Zusammenhang mit dem traumatischen Ereignis auf.
Die Beziehungen zu anderen Menschen verändern sich. Betroffene erleben andauernde Schwierigkeiten in wichtigen Beziehungen oder im Gefühl der Nähe zu Anderen.
Die Diagnose der kPTBS sollte ausschließlich von einer Fachperson erfolgen.